Honda Civic Type R

Was vorher geschah...

Nachdem ich meinen Honda S2000 von 2006 bis 2015 als Alltagsauto gefahren habe - Sommer wie Winter, Kurzstrecke, wie Langstrecke, wie auch Rennstrecke - wuchs in mir der Wunsch nach etwas Gemütlicherem für den Alltag. Meine Frau fuhr damals nur einen kleinen Citroen C1, der für längere Fahrten keine gute Lösung darstellte. Ich kaufte einen gebrauchten Honda Accord Tourer, quasi einen Pampers-Bomber. Viel Auto und viel Gemütlichkeit für wenig Geld.

Und dann?

Zu diesem Civic Type R kam ich durch eine lange Probefahrt mit dem Vorgängermodell aus 2015 (FK2R). Hin- und hergerissen im Zwiespalt zwischen "das braucht man nicht" und "das ist aber schon echt toll", brauchte es etwas Zureden meiner Frau, bis ich den Accord dann doch gegen diesen 2017'er Honda Civic Type R (FK8) eintauschte. Gibt da eigentlich nicht viel zu sagen. Spaß-Karre. Voll alltagstauglich. Riesig viel Platz. Sehr schnell. Neck-Breaker.

Starke Polarisierung!

• Da scheint es jene zu geben, die optisch völlig überfordert sind und erstmal eine Weile brauchen, um überhaupt irgendwas zu denken. Sie kommen z.B. an einer Ampel hinter einem zu stehen und die Augen wandern... und wandern... und wandern.
• Dann gibt's sicher jene, die benutzen so schnell es geht ihre gängigen und gut geschmierten Schubladen: man verschwindet vermutlich recht schnell in einer geringschätzigen solchen. Ein Heckflügel gilt schließlich seit Jahrzehnten als sicherstes Indiz für ein unterentwickeltes Gehirn. Dabei ist seltsam: Was bei einem Porsche 911 noch akzeptiert wird, wird bei einem japanischen Kompaktwagen pauschal als affig empfunden. Ist es die Unkenntnis der möglichen Fahrleistungen? Es ist wohl eher wirklich nur Schubladendenken.
• Und dann sind da definitiv die anderen 20%, die spontan einen Daumen hoch zeigen. Sie sind vielleicht nicht so mutig, mit sowas vorzufahren, aber sie finden das Auto trotzdem irgendwie cool und freuen sich, dass nicht der 38. Golf des Tages an ihnen vorbei rollt, sondern mal etwas Anderes das Straßenbild aufhellt.
• Und ich? Mir ist egal, wenn andere mich in ihre Schublade mit der Aufschrift "Proll-Affe" stecken. Der Honda Civic Type R ist ein richtig gut gebautes Auto mit äußerst beeindruckenden Eigenschaften, und das für einen sehr fairen Preis. Ja, es stimmt, das Auto ist "optisch laut". Honda selbst hat viel Leidenschaft in dieses Produkt gesteckt, und ich lasse diese Leidenschaft mit täglicher Freude hoch leben.

Was mag ich am Type R?

• Allem voran mag ich die technische Qualität, welche ins Verhältnis gesetzt zum Preis noch unfassbarer wird.
• Gefolgt von der Art und Weise, wie dieses Auto zugleich die beiden Welten "Alltagstauglichkeit" und die "Faszination der Performance" zu vereinen schafft. Das ist kein Zufall, das ist Hondas Entwicklungsanspruch.
• Definitiv mag ich auch, dass dieses Auto mit seinem Aussehen aneckt. Deutsche Automobilhersteller sind in Sachen Design sehr konservativ, mehr oder minder aufgezwungen vom Kaufverhalten ihrer Kundschaft. Honda ist hierbei mutiger und wird im Ausland mit guten Verkaufszahlen des Honda Civic dafür belohnt, auch speziell der Type R erfreut sich dort guter Nachfrage. In Deutschland fristet Honda ein Schattendasein.
• "Über 300 PS an einer Vorderachse, das funktioniert nicht!" → Come on, forget all your yesterdays!
• Beim Benzinverbrauch sind unter 6 Liter/100km möglich und ca. 8 Liter/100km sind durchaus üblich. Das ist für ein Auto dieser Größe beachtlich, zumal wenn man bedenkt, dass es auf Wunsch enorme Fahrleistungen aus dem Ärmel zu schütteln vermag.
• Ich mag auch sehr, dass Honda den Type R mit einem leisen Auspuff ausliefert. Ich mag dieses ganze moderne Geknatter, Geballere und Geploppe so gar nicht.
• Es passen alle vier Räder in den Kofferraum.

Was mag ich nicht so am Type R?

• Der Tank ist mit 46 Litern etwas zu klein.
• Man bekommt das Kühlsystem an seine Grenzen... falls man es schafft, über längere Zeit mehr als - sagen wir mal - 25 Liter/100km Benzin zu verbrauchen... an Tagen mit hoher Außentemperatur.

Modifikationen?

1. Fahrspaß / Performance erhöhend:
   
   • Eibach ProKit Fahrwerksfedern 15 mm / 10 mm.
   • Skunk2 Racing / weighted shift knob 440 g.
   • Acuity / Fully Adjustable Performance Short Shifter
2. Robustheit verbessernd:
   
   • Mishimoto Oil Catch Can
   • Wagner Competition Ladeluftkühler
   • Koyorad / All Aluminium Performance Radiator
   • 2020er Facelift Type R Kühlergrill, weil 13% mehr kühlungsrelevante Öffnungsfläche.
   • 2020er Facelift Type R Bremsscheiben vorn, weil ohne Löcher und 2-teilig.
   • Lackversiegelung ServFaces Coat Ultima
3. Optik verändernd:
   
   • Eibach ProSpacer 2x 15mm (bzw. 20mm) an der Hinterachse.
   • Smoked Sidemarker-Lights
   • Original Honda Interieur Illumination Kit
   • Innenraumlichter LED
   • VTEC Turbo Decal
4. Car Audio:
   
   • Professionelle Audio Dämmung in allen vier Türen für besseren Musik-Sound.
5. Zusätzliche Features:
   
   • Mishimoto Oil Filter Sandwich Plate für Öltemperatursensor
   • BlueDAN PT100 Temperatur-Datenlogger für Öltemperatur
   • In der Pipeline: Self-made Arduino-based OLED Öltemperaturüberwachung
6. Radsätze:
   
   • 245/30 ZR20 90Y XL Michelin Pilot Sport PS4s auf 8.5x20 ET45 ATS Grid Felge in der Polybauer Limited Edition #18 von #25.
   • 245/30 ZR20 90Y XL Michelin Cup2 auf 8.5x20 ET60 Honda Serienfelge.
   • 235/40 R18 95Y XL Yokohama Advan A052 auf 8.0x18 ET48 ATS Radial Felge für harte Zeiten.
   • 235/40 R18 95W XL Michelin Pilot Alpin PA4 auf 8.0x18 ET48 ATS Radial Felge für den Winter.

Auf meiner Wunschliste (in dieser Reihenfolge):

1. Meine eigene Arduino based Öltemperaturanzeige fertigstellen.
2. Anschlusspanel für einen Subwoofer im Kofferraum mit Pegelregler in der Mittelkonsole.
3. Eventuell ein zusätzlicher externer Luft-Ölkühler. Ich kämpfe noch mit mir.
4. Eventuri / Carbon Ansaugsystem
5. Eventuri / Carbon Turbo Inlet Pipe